Medien: Berichte über die Ausstellung

8. März, der Internationale Frauentag, feiert heuer das 100. Jubiläum. Damals war das Wahlrecht die zentrale Forderung, heute ist es die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz. Ein Bericht von Wien live TV, Interview mit Johanna Zechner.

“Frauen im Mittelpunkt”, Wien Heute, 3. März 2011. Bericht, Interview mit Heidi Niederkofler

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Feste.Kämpfe: Ausstellungseröffnung

Am 3. 3. wurde die Ausstellung Feste.Kämpfe. 100 Jahre Frauentag im Beisein von Margit Fischer, Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, Bundesministerin Heinisch-Hosek und Stadträtin Sandra Frauenberger im Österreichischen Museum für Volkskunde eröffnet.

StRin Sandra Frauenberger, Margot Schindler (Österr. Museum für Volkskunde), Heidi Niederkofler (Kuratorin), Maria Mesner (Kreisky-Archiv), BMin Gabriele Heinisch-Hosek, Johanna Zechner (Kuratorin)
© Alexandra Kromus / PID

Bericht der Rathauskorrespondenz

Bericht auf eSeL.at

Volkskundemuseum

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FESTE.KÄMPFE 100 Jahre Frauentag: Die Ausstellung

„Den Frauen gleiches Recht!“, forderten 20.000 Frauen und Männer am 19. März 1911, als sie über die Wiener Ringstraße marschierten. Das Frauenwahlrecht war die zentrale Forderung am ersten österreichischen Frauentag, der sich dieses Jahr zum 100. Mal jährt. Er wird assoziiert mit ziviler Courage, gewaltlosem Widerstand, partizipativer Demokratie und Geschlechtergerechtigkeit. Der Frauentag wurde zur Tradition, die im Laufe ihrer Geschichte viele Ritualisierungen und inhaltliche Wandlungen durchlaufen hat. Bis heute ist er ein politischer Ort für Frauen, die für gesellschaftliche Teilhabe und gegen Benachteiligungen kämpfen, als Staatsbürgerinnen, als Arbeitnehmerinnen, als Mütter und Ehefrauen oder auf Grund ihrer nicht-heterosexuellen Lebensweise. Das Projekt 100 Jahre Frauentag besteht aus der Ausstellung FESTE.KÄMPFE, einer Reihe von Kunstprojekten im öffentlichen Raum unter dem Titel In. Anspruch. Nehmen und dem Buch zur Ausstellung Frauentag! Erfindung und Karriere einer Tradition.

Plakat

FESTE. KÄMPFE. 100 Jahre Frauentag

Die Ausstellung nähert sich der Geschichte des Frauentags einerseits über die wiederkehrenden Themen Gleichheit, Frieden und Körper, andererseits werden die Frauentage in die jeweiligen gesellschaftspolitischen und organisationsgeschichtlichen Kontexte eingebettet. In Bild und Text wird dargestellt, wie Frauenbewegungen den öffentlichen Raum in Anspruch genommen haben und nehmen, wie politische Identitäten entstehen, wie sich Rituale und Symbole entwickeln und verändern.

GLEICHHEIT
Bis zu dessen Einführung 1918 war die Forderung nach dem allgemeinen Frauenwahlrecht für bürgerlich-liberale und sozialdemokratische Frauenbewegungen das zentrale Thema des Frauentags. Forderungen nach Gleichberechtigung in Gesellschaft und Familie sowie nach beruflicher Gleichstellung („Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“) wurden und werden am Frauentag bis in die Gegenwart von verschiedenen parteipolitischen, institutionellen und autonomen Akteur_innen an die Öffentlichkeit getragen.

FRIEDEN
Frieden ist eng mit der Vorstellung von einem weiblichen Geschlechtscharakter verbunden und diente vielfach als Rechtfertigung für die politische Teilhabe von Frauen. Die Forderung nach Frieden durchlief vielfältige Bedeutungsveränderungen: Anfänglich war Friede die Abwesenheit von Krieg, das Ende der Völkerverhetzung sowie des Faschismus, nach 1945 kam die Konnotation von Fortschritt und (Wieder)Aufbau hinzu, mit den 1970er Jahren wurde der Begriff weiter definiert: Frieden meinte nun allgemein die Abwesenheit von struktureller und individueller Gewalt gegen Menschen.

KÖRPER
Vor dem Hintergrund des frauenbewegten Aufbruchs rückten die Themen Körper und weibliche Selbstbestimmung ab Ende der 1970er Jahre ins inhaltliche Zentrum der Frauentage. Die traditionelle Trennung zwischen dem männlich konnotiertem Öffentlich-Politischem und dem Privat-Unpolitischem, das Frauen zugeschrieben war, wurde in Frage gestellt. Vorgeblich private Themen wie Sexualität, Reproduktion, Hausarbeit, Kindererziehung, häusliche Gewalt und individuelle Identitätsentwürfe wurden zu Themen der politischen Auseinandersetzung.

4. März bis 30. Juni 2011
Eröffnung: 3. März 2011, 18:00 Uhr

Österreichisches Museum für Volkskunde
Laudongasse 15-19, 1080 Wien
+43 1 4068905
e-mail
Di-So 10:00-17:00
8. März 10:00-20:00

Eintritt: € 5,- / Familienkarte € 9,-
Straßenbahn 5, 33 Station Laudongasse
U2 Station Rathaus

Kuratorinnen: Maria Mesner, Heidi Niederkofler, Johanna Zechner
Konzept und Ausstellungsgestaltung: Gangart
Organisation: Remigio Gazzari, Maria Steiner (Kreisky Archiv), Birgit Johler, Elisabeth Egger (Österreichisches Museum für Volkskunde)

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Frauentag! Erfindung und Karriere einer Tradition

Heidi Niederkofler, Maria Mesner, Johanna Zechner (Hg.)

Löcker Verlag, Wien 2011

„Frauentag!“ ist ein profunder Überblick über die hundertjährige Geschichte des Gedenk- und Kampftages in Österreich. Die Autorinnen zeichnen seine Entwicklung nach, stellen politische Akteur_innen vor und rekonstruieren die Bedeutungen, die diese ihrem Tun gaben. Die Beiträge des Bandes befassen sich mit den Forderungen, die anlässlich der Frauentage erhoben wurden, beleuchten die Rituale, die entwickelt, die Traditionen, die angerufen, und die medialen Repräsentationen, die erzeugt wurden. Damit stellt „Frauentag!“ auch einen Überblick über 100 Jahre frauenbewegte Geschichte in Österreich bis in die Gegenwart dar, der durch Interviews mit politischen Akteurinnen, eine Dokumentation der Ausstellung „Feste.Kämpfe. 100 Jahre Frauentag“ sowie der Kunstprojekte unter dem Titel „In.Anspruch.Nehmen“ ergänzt wird.

Cover

Mit Beiträgen von Birgitta Bader-Zaar, Irene Bandhauer-Schöffmann, Hanna Hacker, Gabriella Hauch, Maria Mesner, Heidi Niederkofler und Johanna Zechner, einem Ausstellungskonzept von Simonetta Ferfoglia und Heinrich Pichler sowie Kunstprojekten von Wilfried Gerstel, Lisl Ponger, Stefanie Seibold, Sofie Thorsen und Magda Tóthová.

Buchpräsentation: 18. März, 18:00
Österreichisches Museum für Volkskunde, Laudongasse 15-19, 1080 Wien

Links:
Löcker Verlag
Amazon.de

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In. Anspruch. Nehmen. Kunstprojekte im öffentlichen Raum

Parallel zur Ausstellung finden ab März 2011 unter dem Titel “In.Anspruch.Nehmen” drei Kunstprojekte im öffentlichen Raum in Wien statt. Die Künstlerinnen Lisl Ponger, Stefanie Seibold, Magda Tóthová entwickelten Arbeiten, die jeweils einen Bezug zur Geschichte des Frauentags haben.

Lisl Ponger: Repair Democracy. Eine Demonstrationszug zu 100 Jahre Frauentag

Lisl Ponger

Mit der temporären Außengestaltung einer Straßenbahn auf der Wiener Ringstraße greift die Künstlerin den zentralen Aspekt der Demonstration auf. Auf inszenierten Fotos erscheinen migrantische Frauengruppen als öffentliches Kollektiv, als fordernde Masse, als Frauen in Bewegung. Ziel ist es, jenseits einer problematischen Sichtbarmachung von Andersheit Möglichkeiten der (Selbst-)Repräsentation auszuloten. Die temporäre Installation ist von 8. März bis 30. Juni 2011 an einer Straßenbahngarnitur der Linie 2 angebracht. Website der Künstlerin.

Stefanie Seibold: Gratis Zeitung zum 8. März 2011

Seibold

Ausgehend vom Vorwärts-Gebäude entwickelte Stefanie Seibold eine Gratiszeitung im Format der U-Bahn-Blätter. In hoher Auflage wird sie zum 8. März verteilt und erreicht damit eine große Verbreitung. Damit bezieht sich die Künstlerin einerseits auf die Geschichte des Hauses als Druckerei und die historische, gesellschaftspolitische Bedeutung der früher dort erzeugten Druckerzeugnisse. Anderseits gelingt Stefanie Seibold durch ihre künstlerische Spurensuche auf eine pragmatische und funktionale Weise eine Dissemination des Archivs und seiner Inhalte im urbanen Außenraum. Website der Künstlerin.

Magda Tóthová: Wir sind die Bausteine von heute!

Tothova

Inspiriert von historischen Frauentagsmaterialien erarbeitet die Künstlerin gemeinsam mit Schüler_innen des Borg 3 in Wien Protestsongs, Transparente und Reden. Fragen nach der eigenen Herkunft und Geschlechtsidentität und die Positionierung in der heutigen Gesellschaft spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Ausschöpfung politischer Handlungsspielräume. Die Ergebnisse des Arbeitsprozesses werden im Rahmen von FESTE.KÄMPFE gezeigt. Anlässlich der Ausstellungseröffnung am 3. März 2011 findet außerdem eine gemeinsame Performance von Schüler_innen und Künstlerin statt.

Im Rahmen von “In. Anspruch. Nehmen” enstanden Entwürfe für zwei weitere Kunstprojekte. Die Arbeiten der Künstler_innen Sofie Thorsen und Wilfried Gerstel konnten bis jetzt aus finanziellen und organisatorischen Gründen nicht realisiert werden:

Wilfried Gerstel: „… nicht deiner Meinung“. Installation am Vorwärts-Gebäude

Gerstel

Die Installation steht in Interaktion mit dem Gebäude des Otto-Wagner-Schülers Franz Gessner. Die Intervention thematisiert ironisch eine breite, bis heute bestehende ‚männliche‘ Sichtweise auf die Bestrebungen der Frauenbewegung und macht — plakativ im doppelten Sinn des Wortes — die Enge dieser männlichen Denkmuster durch schlagwortartige Reduzierung auf leicht verständliche Weise vor allem jenen bewusst, die sie pflegen. Website des Künstlers.

Sofie Thorsen: „100 Musterseiten“

Thorsen

In ihrer Installation stellt Sofie Thorsen über einen Zeitraum von 100 Tagen täglich ein historisches Frauentagsplakat aus. Parallel zu dieser Abfolge wird in einer weiteren Vitrine jeden Tag ein von der Künstlerin gestaltetes Frauentagsplakat — eine sogenannte Musterseite — platziert. Mit dem prozessualen Charakter schafft die Künstlerin eine präzise Reflexion der visuellen Politiken beziehungsweise der politischen Ikonografie der Frauenbewegung. Website der Künstlerin.

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“Vieles ist nur eine rhetorische Emanzipation”

Petra Unger im dieStandard.at-Interview über die Vorbereitungen zur großen Demonstration für Frauenrechte und die gute alte Protestform “Straße”

Am 19. März 2011 jährt sich zum hundertsten Mal die erste große Demonstration für Frauenrechte, auf der Wiener Ringstraße mit 20.000 Frauen und Männern. Nach wie vor sind nicht alle der damaligen Forderungen umgesetzt. Während Mutter- und Schutzgesetze für Kinder oder das Frauenwahlrecht heute als Selbstverständlichkeit gelten, wird der straffreie Schwangerschaftsabbruch von vielen Seiten weiterhin konsequent angegriffen und befindet sich noch immer im Strafgesetzbuch. Und obwohl der 19. März 1911 der Auftakt für viele frauenkämpferische Jahrzehnte war, warten Frauen auch noch immer darauf, dass “gleicher Lohn für gleiche Arbeit” Realität wird.

diestandard

Um dieses Datum entsprechend zu würdigen, gründete eine Gruppe von Frauen AUS! Plattform 20000 Frauen mit deren Hilfe der 19. März 2011 nicht minder bedeutend werden soll. Wieder sollen es 20.000 werden, um mutigen Vorreiterinnen zu gedenken und um auf noch offene Forderungen aufmerksam zu machen. Beate Hausbichler sprach mit Petra Unger, die in Zusammenarbeit mit anderen engagierten Frauen an der Planung und Organisation der Demonstration arbeitet, über die Protestform “Straße”, Männer bei Frauendemos und die Politisierung der Frauen.
Link zum Interview

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“Es war eine Grenzüberschreitung, die Wirbel verursachte”

Die Frauenbewegung feiert 2011 ein großes Jubiläum – Heidi Niederkofler im dieStandard.at-Interview über die historischen Hintergründe

Auf der Höhe des heutigen Gartenbaukinos und des Stadtparks in Wien fand sich am 19. März 1911 eine Demonstration für die Rechte der Frauen zusammen. Sternenmarschartig kamen aus den verschiedenen Bezirken 20.000 Menschen bei den Blumensälen der Gartenbaugesellschaft zusammen und gingen gemeinsam den Ring entlang, vorbei an Schwarzenbergplatz und Parlament, zum Rathaus.

Heuer jährt sich dieses große Ereignis der Frauenbewegung zum 100. Mal und die Vorbereitungen für die Jubiläumsdemonstration am 19. März 2011 laufen bereits auf Hochtouren. Beate Hausbichler sprach mit der Historikerin Heidi Niederkofler darüber, warum wir heute den Frauentag am 8. März feiern, über Folgen der großen Demonstration und ihre Anstoßgeberinnen.
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